Archiv für den Monat: April 2007

Homosexualität und Islam? Was sagt eigentlich Feridun Zaimoglu?

zett.JPGDas Thema Schwule und Muslime, antischwule Gewalt von jungen Männern mit Migrationshintergund kocht gerade mal wieder hoch. „Männer aktuell“ hat einen Themenschwerpunkt, der ganz nebenbei noch mal an die verflixte Gemengelage erinnert:
Die Bayern hätten bei der Debatte um den Einbürgerungstest für Ausländer die Frage nach dem Verhältnis zur Homosexualität eingebracht. Ausgerechnet die Bayern. Ging es ihnen darum, sich besonders homo-freundlich zu positionieren – oder wollten sie ihre Testperson in die Bredouille bringen? Was für ein hinterfotziges Spielchen, möchte man auf gut Bayerisch sagen. Die Grünen hätten den bayerischen Braten gerochen und dagegen Stellung bezogen. Dient das der Sache? Wer kocht hier welches Süppchen, bei dem dann „Homosexualität und Islam“ auf der Speisekarte steht?

Die „Hamburger Morgenpost“ und „Die Welt“ berichten über Vorgänge in Hamburg St. Georg. Einen Auflauf und Bedrohungen Homosexualität und Islam? Was sagt eigentlich Feridun Zaimoglu? weiterlesen

Antinazi Filbinger

„Schädlinge am Volksganzen jedoch, deren offenkundiger verbrecherischer Hang immer wieder strafbare Handlungen hervorrufen wird, werden unschädlich gemacht“

– so zitiert das Homo-Blatt „Him“ in seiner Ausgabe vom September 1979 eine Arbeit über die nationalsozialistische Strafrechtsreform 1935. Zu den „Schädlingen“ wurden auch die Homosexuellen gezählt. Autor der Zeilen: der gerade verstorbene Hans Filbinger. Der „Gegner“ Antinazi Filbinger weiterlesen

Neu bei Männerschwarm

– „Hast du schon das neue Buch von XY gelesen?“
– „Ne, warum – findest du das gut?“
– „Die Story ist total langweilig, aber irgendwie ist es ganz witzig geschrieben …“
– …

Damit die Neuerscheinungen der schwulen Verlage nicht nur in Kneipen und Darkrooms, sondern auch auf dem „Marktplatz“ unseres Blogs diskutiert werden, stellen wir unsere hier kurz vor!

Hat schon jemand etwas gelesen??

Andere Leser (und auch die Autoren & Verleger) freuen sich über Kommentare! 10 neue Bücher gibts in diesem Frühjahr bei Männerschwarm:

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1. „Schwule Nachbarn“ – 21 Heteros und Heteras erzählen von ihren Begegnungen mit Menschen mit etwas anderen sexuellen Angewohnheiten. Ein interessanter Perspektivwechsel – für beide Seiten.

2. Anneke Scholtens, „Abel“ – Die niederländische Autorin Neu bei Männerschwarm weiterlesen

Herman Bang – ein schwuler Autor ist erst noch zu entdecken

Am 20. April ist der 150ste Geburtstag des dänischen Autors Herman Bang

Bang„Die Isoliertheit der Kreatur, die Vergeblichkeit des Gefühls“, so Klaus Mann: „Bang hat kein anderes Thema.“ Sein Vater Thomas schreibt, er fühle sich Herman Bang „tief verwandt“, erklärt später, er habe „alles gelesen und viel gelernt“. Die Bewunderung Klaus Manns, die Nähe des Vaters zu Herman Bang, haben neben literarischer Wertschätzung eine tiefe, biographische Ursache: ihre Homosexualität. Bang hat aber – anders als Thomas Mann – seine Homosexualität nie kaschiert, wird auch mit Oscar Wilde in einem Atemzug genannt, machte Skandal. Dafür musste er zahlen. Er wurde als „Fräulein Hermine Bang“ verspottet, in einer Weise öffentlich angeprangert, dass er sogar das Land verlassen musste. In seinen Büchern taucht Homosexualität indessen nur in zartesten Andeutungen auf – in der Art, wie in „Das graue Haus“ ein junger Mann mit seinem „armenischen Diener“ umgeht, wie im selben Roman ein „schlanker Diener“ gezeichnet wird, wie in der Erzählung „Sommerfreuden“ ein Herr Verner mit seinem Begleiter auftaucht, der stets der „Gebräunte“ genannt Herman Bang – ein schwuler Autor ist erst noch zu entdecken weiterlesen

Hilfeaufruf von gay’s the word

Der schwule Buchhandel in der Krise? Vor nicht allzu langer Zeit berichtete Axel Schock in der schwulen Presse über das „Sterben“ unabhängiger schwuler Buchläden in den USA; wenig später eröffnete Peter Rehberg in Männer aktuell eine Debatte darüber, ob denn die schwulen Buchläden hierzulande überhaupt noch zeitgemäß seien. Und vor ein paar Wochen schließlich erreichte uns ein Hilferuf des Londoner Buchladens, der verzweifelt ums Überleben kämpft: „not enough people are buying their books here anymore“!
Bemerkenswert immerhin, dass die großen britischen Tageszeitungen Times, Guardian und Independent über die drohende Schließung ausführlich berichten.
Fraglich, nein undenkbar (man erinnere sich nur an zwei dramatische Konkurse in der schwulen Hochburg Köln), dass ein ähnlicher Fall hier außerhalb der gewogenen schwulen Presse überhaupt wahrgenommen würde.
Hier der Aufruf im Wortlaut:
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