Im Branchenblatt des Buchhandels wird über Kinderbücher für Jungs berichtet. Solche Bücher heißen heutzutage „Weiberalarm Stufe rot“, „Ab heute sind wir cool“ und „Cool. Und was ist mit Liebe?“ Originalzitat Verlagsmitarbeiterin: „Es darf um alles in der Welt kein Cover mit Girlie-Farben sein.“ Entsprechend wichtig sei auch, dass die Titel in der Buchhandlung nicht neben dem Regal mit Mädchenbüchern stehen.
Manche bedienen auch konkretere Formen von Jungmännlichkeit mit Büchern, in denen Wörter wie „Schwanzvergleich“ und „Samenstau“ vorkommen, worüber sich besorgte Eltern beim Verlag wortreich beschweren; auch darüber, dass Lukas in der Badewanne fasziniert seine „Samenflüssigkeit“ betrachtet, die im Wasser schwimmt („Lukas geht baden“). Haben wir das nicht alle?
Übrigens hat der Rowohlt Verlag, durchaus mit einer Träne im Knopfloch, seine Reihe „rotfuchs“ längst zu dem gemacht, wozu diese Reihe seinerzeit eine zeitgemäße Alternative sein sollte: Eine Ansammlung von süßlichem, infantilen Zeug.
Die Büchermacher können ja nicht unbedingt etwas dafür, aber was ist mit den Eltern los, die ihre Kinder zu solchen Monstern erziehen? „Cool, cooler, sechzehn“ – gacker kreisch!
Johanna schreiben wirr…
Natürlich können die Büchermacher etwas dafür, wenn sie heteronormativen Mist verzapfen. Und leider gibt es zu wenig Ausnahmen (Der Nix, For the Boys).
Das den Eltern die Themen manchmal nicht geheuer sind ist auch verständlich. Wer bei Sexualerziehung immer noch an Bienen und Blumen denkt oder (noch schlimmer) ganz den Mund hält bekommt sicher ungern vorgemacht wie es geht.
Und die Phase der Kindheit in der man mit dem anderen Geschlecht aber in keiner Hinsicht etwas anfangen konnte kennt sicher jeder (ob schwul oder hetero). Es bräuchte halt nur Autoren die dann statt Kliesches zu pflegen dem „schwule Alternativen“ engegensetzen. Jungenfreundschaften, Fesselspiele(Cowboy & Indianer), Gruppenwichsen…
Lieber TheVolker, ich nicht wirr schreiben, sondern: wenn ein Verlag, z.B. Rowohlt mit „rotfuchs“, merkt, dass keiner mehr die Bücher kauft, wäre er schön blöd, sie trotzdem zu machen. In diesem Fall hat die Nachfrage das Angebot versaut, und die Nachfrage nach Kinderbüchern bestimmen nun mal vorwiegend die Eltern und Tanten. Gell?
Neustens wollen viele junge Heteros und Schwule „Rollenspiele“ machen, wenn sie sich in sexueller Absicht nähern. Die Chats und Foren sind voll von solchen Vorschlägen und Wünschen…
Dabei geht es nicht nur um Indianerlis, sondern um gefährliche Machtspiele wie Fesseln und bareback Ficken und vor allem um das Nachäffen von Heterosexualität zwischen Männern!
Ich meine, wir sollten tolerant sein und La cage aux folles sollte keinem mehr Angst machen.
Aber dass auch die heterosexuelle Art, nicht miteinander zu kommunizieren, sondern einfach nur zu spielen, sich merkbar verbreitet, das macht mir schon Angst! Wir kommen dann auch unter Schwulen in die Falle der nachträglichen Missverständnisse und des ständigen gegenseitigen Missbrauchs hinein!
Da sind wir schon längst, zumindest in 90% aller Fälle.