Visual Leader 2010 – alles beim alten, die Schönheit ist weiblich

Falls Frauen Zeitschriften lesen, dann interessiert sie anscheinend vor allem der Inhalt, und umgekehrt wollen Männer lieber gucken als denken – oder wie mag sich erklären, dass in dieser unserer heterosexuellen Welt der Männerkörper als Objekt künstlerischer und kunstgewerblicher Gestaltung so gut wie gar nicht mehr auftaucht? Beim Durchwandern der Hamburger Deichtorhallen, in denen bis gestern die Nominierten und Preisträger des Lead Awards ausgestellt waren, gab es viel rasierte und unrasierte Muschis, mit anderen Worten „FFFM“: full frontal female nakedness, aber kaum einen nackten Männerpo, eigentlich überhaupt so gut wie keine männlichen Fotoobjekte. Liest der schwule Mann keine Zeitschriften mehr? Ist er etwa nicht mehr so konsumorientiert wie eh und je (o gott o gott!)? Sind die Frauen zwar klug genug, sich nicht von Männerkörpern ködern zu lassen, aber dann doch so dumm, diesen wiederbelebten Sexismus mitzumachen? Und sollte es inzwischen tatsächlich heterosexuelle Art Direktoren geben? Wir leben in Zeiten des rasanten Wandels!
(Ich selbst habe seit Jahren die HÖRZU abonniert, weil man Freund herausgefunden hat, dass es die einzige Fernsehzeitschrift ohne Busencover ist …)

4 Gedanken zu „Visual Leader 2010 – alles beim alten, die Schönheit ist weiblich

  1. Wenn ich ’ne Zeitschrift LESE, interessiert mich natürlich der Inhalt. Ansonsten wär’s doch nur ein Bilderbuch. Die Bilderbücher kaufe ich mir dann eher bei dem bekannten schwulen Verlag mit dem B im Namen.

    Außerdem: Wenn ich mich jedes Mal über Sexismus aufregen würde, wenn er mir unterkommt, hätte ich viel zu tun.

  2. Du hast recht, Norma. Sex ist natürlich wichtiger als Sexismus. Allerdings gehört zu einer guten Urlaubsvorbereitung das Studium des Sexismus in der jeweiligen Ferienregion. Am besten man ließt mal nach und schaut sich die Bilder in Reisekatalogen an.

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