Scham und Schande – Auch Buchcover können beleidigend sein

Wer sich beruflich mit schwuler Literatur beschäftigt, liest ja nicht immer nur zum Vergnügen. Man möchte schließlich ein wenig den Überblick behalten und auch mal über den Tellerrand des persönlichen Lesegeschmacks hinausschauen. uch Und so findet man sich plötzlich mit gutem Vorsatz und so genannter Unterhaltungslektüre in der Hand wieder. Das lässt sich schnell mal im Bus oder in der U-Bahn weglesen. Die Pflicht ist erfüllt, die Weiterbildungsmaßnahe absolviert und man hat nicht mal zuviel Zeit verschwendet. Denkt man.
Dann aber sitzt man da in aller Öffentlichkeit und schämt sich. Nicht wegen der schlechten Prosa. Da kriegen die anderen Passagiere glücklicherweise nicht mit. Aber wegen der Cover.

Irgendwie bekomme ich das Gefühl nicht los, dass mich alle anstarren. Da ist man nun schon ins vierte Lebensjahrzehnt eingetreten, wähnte sich seit gut zwei Jahrzehnten selbstbewusst schwul und dann dies: Man schämt sich, schwul zu sein, nur weil man ein schwules Buch vor den Augen anderer liest. Nicht irgendein Buch, sondern hässliche Bücher. Call me oldfashiond, um mit Dame Edna zu sprechen, aber sind wir wirklich so billig? Funktioniert der gewöhnliche Durchschnittsschwule tatsächlich so primitiv? Haben wir tatsächlich einen solch einfältigen Massengeschmack?: Pack‘ einen jungen halbnackten durchtrainierten Boy aufs Cover und die blöden Homos werden es dann schon kaufen. Lesen müssen sie es ja nicht mal unbedingt.

Wohlgemerkt, es handelt sich um Bücher aus schwulen Verlagen, die von schwulen Grafikern im Auftrage eines schwulen Verlegers gestaltet unters schwule Volk gebracht werden. Und nicht von einem geldgierigen, heimlich homophoben Hetero-Medienmagnaten, der uns Schwule nur abzocken will.
zachriesWahrscheinlich reimen sich billig und willig nicht ganz zufällig so schön. Abgesehen davon, dass beispielsweise Nick Zachries Schmonzette „Das Finale – Mitten ins Herz“ sich genau so liest, wie es der Titel verspricht (nur noch schlimmer): Ich hab‘ dann doch den Umschlag lieber mit einer Zeitung verdeckt. Schließlich will ich noch häufiger U-Bahn-Fahren und wer weiß, wer bei der nächsten Station zusteigt und mich damit erwischt.
Gay UniversumOder der ebenfalls im Himmelstürmer Verlag erschienene Kurzgeschichtenband „Gay Universum“ (herausgeben von Achim Albers): Ist solch ein Cover eigentlich von vornherein parodistisch gemeint?Gay Universum Für wie blöde uns Verleger halten – oder für so schwanzgesteuert, wenn man auf derlei rank-schlank-sportlich-jugendllich-haarlose Models steht – beweist auch allenthalben der Bruno Gmünder Verlag. Man könnte es für löblich halten, dass man Klassiker wie Henry de Henry de Montherlants „Die Knaben“ oder Roger Peyrefittes „Heimliche Freundschaften“ durch Taschenbuchneuausgaben lieferbar hält (wenn auch in den alten und reichlich antiquierten Übersetzungen).

Knaben Aber was lächelt uns da anzüglich von den Covern! Laszive Jünglinge, die das Casting für „Verbotene Liebe“ knapp verfehlt haben, optisch also ganz im neuen Jahrtausend zuhause sind – und doch einen in den 30er Jahre, im Falle von „Die Knaben“ sogar während des ersten Weltkrieges angesiedelten Roman illustrieren!

24 Gedanken zu „Scham und Schande – Auch Buchcover können beleidigend sein

  1. Männerschwarm gibt sich ja wirklich Mühe mit der Buchgestaltung – und Carsten, unser Haus-Grafiker, setzt bestimmt manches Mal Maßstäbe. Aber bevor ich hier einen Werbeblog einschiebe, muss ich einfach fragen, wie dem Kollegen Schock die Cover unserer Erotik-Reihe gefallen!

  2. ja, das würde mich ebenfalls interessieren, ob kollege schock auch findet, dass die ersten beiden schöner waren als die letzten beiden. oderwieoderwas. das war natürlich noch kein kommentar. deshalb: gute idee, das ganze blogdings. bloß, dass man nu noch länger vorm bildschirm hängt, sich den arsch plattsitzt und die augen verdirbt… bin gespannt, welcher zügellose wildwuchs zu beobachten sein wird!

  3. kicher! was sollen denn die bücher von himmelstürmer SONST für cover haben?? hier ist doch wenigstens die kongruenz zwischen innen und aussen gewahrt! gut… ein bisschen peinlich wäre es mir ja in der öffentlichkeit auch.
    aber kann es sein, dass „scham und schande“ bei herrn schock sich unter anderem deshalb einstellen, dass hier „boys“ und „jünglinge“ („haarlose“ noch dazu!) ihr cover-unwesen treiben?
    wäre ein „lasziver“ lederkerl vielleicht weniger peinlich?

  4. Wenn vor zehn Jahren ein Kunde den Buchhändler fragte: „also ich suche da ein Buch, auf dem Cover ist ein halbnackter durchtrainierter 25jähriger mit blonden Haaren“, dann konnte er hoffen, dass ihm das richtige Buch präsentiert wurde. Bald wird der arme Verkäufer dann mit einer vagen, ausholenden Armbewegung in die Runde zeigen und fragen: „Welches hätten Sie denn gern?“ Aber vielleicht bringt die Übereinstimmung von Form und Inhalt mit sich, dass es dann auch keine Rolle mehr spielt, welches Buch mit halbnacktem Blondie man kauft … Die Aufgabe von Identität und Unterscheidung ist zudem noch unheimlich queer!
    Aber zurück zu Scham im öffentlichen Raum. Wie hieß der Sprechchor der 70er Jahre? „Mach Dein schwules Buchcover öffentlich“? Und gab es nicht immer schon Homos, die eigentlich kein Problem damit hatten, als schwul erkannt zu werden, die aber großen Wert darauf legten, nicht zu einer bestimmten Gruppe von Schwulen gerechnet zu werden. „So“ will man nicht sein, egal, was „so“ gerade meint, ob Halstuch-Schwuchtel, Tunte, Pädo oder Disco-Maus. Wie titelte Detlev Meyer? „Was ist peinlicher, eine Pädo oder ein Ostdeutscher?“! Detlev hatte das Glück, dass sein Kolumne von Pädos und Ostdeutschen gelesen wurde, aber wie findet man einen Weg der Auseinandersetzung mit den Lesern von Himmelstürmer? Kann mir da einer helfen?

  5. Nun will und kann ich nicht mehr länger in Schweigen verharren, sondern endlich auf die gestellten Fragen und die Kommentare reagieren.

    Grundsätzlich: Ich habe nichts gegen scheußliche Cover. Wem’s gefällt… Solche werden auch von ganz anderen Verlagen produziert. Ich will mich nur ungern mit denen in den Öffentlichkeit zeigen. Etwas Stolz hat man dann ja doch, und ich achte schließlich auch halbwegs darauf, welche Klamotten ich mir überstülpe, bevor ich mich unters gemeine Volk mische.

    Was mich besonders stört, ist die Diskrepanz zwischen Verpackung und Inhalt. Wenn drinnen Porno ist, darf draußen auch gerne lüsternes Fleisch drauf sein. Ob nun spilleriger Knabe, Muskelpaket oder Lederkerl ist mir dann ziemlich egal, sofern sich die Fantasien auf dem Cover halbwegs mit denen im Buch decken sollten.

    Ein lasziver Lederkerl, lieber teroquato, würde es für mich da auch nicht besser machen. Nur anders peinlich. Letzlich ist es auch eine Frage der fotografischen/künstlerischen Gestaltung bzw. Banalität.
    Wären die Himmelsstürmer-Bücher wirklich Soft-Pornos und als solche auch gedacht, wäre alles bestens. Aber eigentlich wollen sie ja was ganz anderes sein. Oder sollte ich das völlig falsch liegen??

    In der Tat gefallen mir die Cover Einhandliteratur des MännerschwarmSkript Verlages wesentlich besser. Nicht unbedingt, weil sie dezenter sind, sondern in jedem Fall – für mein Auge – ästhetischer. Aber auch, weil sie noch ein Rest-Geheimnis lassen. Also Fantasie anregen anstand sie mit allzu viel bildhafter Deutlichkeit platt zu machen.

  6. Heterosexuelle Leserinnen haben ihre „Beißer“ – sieh nur einmal die Taschenbuchprogramme von Heyne, Bastei oder Blanvalet an; halbentblößte Männerbrüste umklammert von einer leidenschaftlich liebenden Frau. Schwule haben jetzt die Himmelstürmer-Schmacht-Titel von Zachries, Claus und Co. Das ist nichts anderes; insofern passen die Cover. Ich sehe allerdings nie Frauen in der U-Bahn einen „Beißer“ lesen. Es wäre ihnen wohl zu peinlich…
    Ganz unakzeptabel – da stimme ich Dir voll und ganz zu – ist es, z.B. Peyrefittes „Exil in Capri“ mit einem halbnackten Jüngling auf dem Cover zu versehen. Da werden falsche Erwartungen geweckt, d.h. Leser bewusst getäuscht.

  7. Tolle Idee mit dem Blog – ich misch mich mal ein.
    Die Himmelstürmer/Gmünder-Masche funktioniert doch im Grunde ganz einfach: Auf den Inhalt kommt es gar nicht wirklich an. Der „Leser“ kauft das Cover. Wenn diese Verlage eine solche Erfahrung nicht gemacht hätten, würde es diese Art von Büchern ganz sicher nicht in solcher Masse geben. Also reduziert sich alles auf die traditionsreiche Kombination der Worte Sex und Geld. Beide Verlage bedienen einen Markt, bei dem es auf einen tatsächlichen Inhalt des Buches nicht sonderlich ankommt. Darum wird diesem Inhalt auch bei der Herstellung im Grunde absolut keine Aufmerksamkeit geschenkt. Einem Verlag, dem das Wort Lektorat ein fremdes ist, liegt nichts an Literatur. Den Autoren mag es gewiss um andere Dinge gehen, was letztlich nicht auf dem Cover wiedergegeben wird. Solange die Pflichteinlage Sex vorhanden ist, scheint eine Veröffentlichung gerechtfertigt – und offenbar zurecht. Böse gesprochen: Die Autoren haben keine Ahnung vom Schreiben, die Verleger legen keinen Wert auf Literatur und diejenigen, die eigentlich niemals lesen würden, wenn da nicht ein Dummsexcover vorn draufpappen würde, sind Geld los für etwas, das sie nicht anders wünschen und verdienen. Daraus ergeben sich folgende Amazon-Wertungen: Menschen, die lesen können, geben einen Stern, solche, die es noch lernen müssen, geben fünf, weil sie stolz sind, nach der Schulzeit noch mal gelesen zu haben. Das letztlich ist die Erklärung, warum es peinlich ist, sich mit einem solchen Cover in der Öffentlichkeit blicken zu lassen. Nicht der Gedanke, dass man damit als schwul geoutet ist, verursacht hier Kopfschmerzen, sondern die Angst, dass man vom Cover auf den Geisteszustand des „Lesers“ schließen könnte.

  8. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Inhalt eines Buches zählt. Vor Jahren kannte ich mal einen Freund, der hat sich CDs gekauft, weil darauf nackte Frauen zu sehen waren. Die Musik war ihm egal. Wenn das auch so bei den Büchern läuft, finde ich das ziemlich traurig.
    Ich habe inzwischen Bücher herausgebracht mit diesen sogenannten „Boys“ drauf, die den Leser zum kaufen anregen sollen und ebenso auch „schwule“ Literatur, die eine Landschaftsaufnahme oder Zeichnung auf dem Cover hatte. Die sind zwar in einem kleineren Verlag erschienen, doch haben sie den Verkauf meiner Meinung nach nicht gehemmt. Das Cover sollte zu dem Inhalt passen – das ist meine Meinung. Klar ist ein leicht betuchter Jüngling schön anzusehen und bringt den einen oder anderen Leser zum Kauf, doch will man das wirklich so?
    Ich habe beim Himmelstürmer Verlag mit Achim schon oft Probleme, das richtige Cover zu finden. Wenn schon ein Boy drauf sein muss, dann sollte er wenigstens meiner Fantasie entsprechen. Ich würde mich freuen, wenn man damit etwas lockerer umgehen könnte und auch mal ein nicht schwules Cover nehmen dürfte, das trotzdem etwas mit dem Inhalt zu tun hat.
    Ich möchte, dass man meine Bücher kauft, weil man meine Geschichten mag und nicht den Boy auf dem Cover.

  9. Jedenfalls scheinen Cover und Verlag den Autor stärker zu stigmatisieren als umgekehrt.
    Die Coverfrage transportiert mehr oder weniger unterschwellig auch die Frage, wie literarisch schwule Literatur sein muss, um als Literatur zu gelten. Dass Gmünder Klassiker in erotische Einbände pappt, mag Verlagsphilosophie sein. Dass Himmelstürmer auf seine halbnackten Jungs besteht, mag auf Verkaufserfahrung beruhen, macht mich aber als Geschichtenerzähler nicht unbedingt glücklich. Andererseits sehe ich das aber auch so: So lange das für einen Verlag funktioniert, können sich ruhig drei Leser in der Straßenbahn schämen, wenn die restlichen, sagen wir mal fünfhundert bis tausend Leser das Buch auch kaufen.
    Die Leser mit dem Vorwurf zu entmündigen, sie würden Bücher ausschließlich wegen der Cover kaufen, verrät einen für mich ganz neuen Maßstab literarischer Arroganz und Anmaßung.

    Was die Amazonbewertungen betrifft: Wer das noch ernst nimmt, hat sowieso irgendetwas nicht verstanden. Da pissen sich doch die mehr oder weniger erfolgreichen Jungautoren gegenseitig ans Bein – die Szenenfreunde schreiben die 5Sterne Bewertungen. Da sind nicht einmal die Verkaufsränge aussagekräftig. Die Einsternbewertungen haben oft den niedlichen Beigeschmack schwul-bürgerlicher Empörung: Weil nicht sein kann was nicht sein darf 🙂

    Der Rest der Rezensionen ist Kleinverlagsbashing in Reinkultur.

    lg/Peter

  10. Die Idee, bei Euch zu schreiben und zu diskutieren, finde ich fabelhaft. Angst beschleicht mich allerdings, dass einige meinen, dass wir hier im Charraum sind, und dann wäre das Anliegen verfehlt. Für die, die Chaträume aufsuchen, okay, nichts dagegen, nur dieses Forum ist ungeeignet.

    Wer ein Cover in der U-Bahn dezent verklebt, nur weil ein Junger Mann drauf ist, dem rate ich, auch seine Bildzeitung zur Seite zur legen, oder Bravo. Seht Euch doch die Blätter an. Kein Jugendlicher hat Manschetten, wenn er darin rumblättert und poppende Paare sieht, übermäßig Brüste und auch Schwänze. Lächerlich, wenn Euch das Cover die Schamröte ins Gesicht treibt, soweit es keine pornographischen Darstellungen sind.

    Die Reihe „Junge Liebe“ im Himmelstürmer hat meiner Meinung nach einen Weg gefunden, der weder anstößig ist noch den näheren Inhalt verleumnet. Und seid mal ehrlich, überall wird über Sex geschrieben. Nicht in der Welt und in der Frankfurter vielleicht, aber in der Bunten, Gala, Bild der Frau und was weiß ich. Und denkt bitte auch ans Fernsehen. Außerdem seid doch ehrlich, Ihr findet Sex geneauso aufregend wie ich. Dass man hierüber meist nicht einmal mit engen Freunden und Freundinnen redet, nun gut. Und das man nicht über seine eigenen Empfindungen spricht, kann man noch nachvollziehen. Wo also kann man es dann anders als in Büchern? Und sind sie damit gleich Pornos? Lest mal nach, was unter einem Porno zu verstehen ist. Ich kenne sowohl vom Gmünderverlag als auch von Männerschwarm und Himmelstürmer genügend Bücher, die zwar Sex enthalten, aber eben keine Pornos sind.

    Was nun ein Cover angeht, so muss die Sicht hierüber ambivalent sein, je nachdem welche Funktion man in den Focus richtet. Zu glauben, dass ein Cover auf Inhalt, Stil und Sprache zielen muss, ist ebenso verfehlt, wie möglich. Hinter einem miesen Cover kann sich ein guter Roman verbergen ist ebenso anzutreffen wie umgekehrt. Das ist es also nicht.
    Für mich soll ein Cover in erster Linie ins Augen springen, den Leser auffordern, das Buch aufzuschlagen und rumzublättern. Dann soll er doch selbst entscheiden, ob er es lesen will oder nicht. Demnach ist es richtig, Junge Männer in den Vordergrund
    zu rücken, wenn sie im Mittelpunkt des Geschehens stehen.Und dass der Verleger danach trachtet, gut gewachsene Jungen auf den Deckel zu bringen, wem ist das zu verdenken? Hunderttausende junger Männer rasen ‚auf die Flächen‘, um ihren Körper in die richtigen Formen zu bringen, nur leider fehlt vielen von ihnen ein anmutiges Antlitz oder ein einprägsames Gesicht. Und da wollt Ihr Anstoß an den jungen Männern nehmen,
    die ein Cover bedecken? Quatsch. Zeigt ruhig Eure diesbezüglichen Bücher in der U-Bahn. Wenn andere Anstoß nehmen, gut. Sie gehören nicht in Dein Umfeld. Du musst Dir schon tolerante Leute als Freunde und Bekannte aussuchen. Und was macht es übrigens, wenn sich Dein Gegenüber in Fahrtrichtung über das Cover aufregt und sich vielleicht noch schämt? Wen Du bei dem ins Schlafzimmer blicken würdest, na,ja.

    Zum Schluß. Ich habe lediglich über eine Funktion des Covers gesprochen und über seine Auswirkungen in der U-Bahn. Es gibt weit mehr zu sagen. Das vielleicht das nächste Mal.

    Alles Gute! Und viel Spaß bei den nächsten Autoren.

  11. Eigentlich dachte ich immer, ich stehe mit meiner Meinung über die primitiven Covers von gay-Literatur alleine da. Es tut gut zu wissen, dasss dem nicht so ist. Erotik muß nicht pornographisch sein, Pornographie nicht unterste Schublade. Es ist nur schade, dass durch ein bezugloses Cover ein gutes Buch nicht als solches erkannt werden kann, ein schlechtes aber auch nicht. Alles wird in den selben Topf geworfen, leicht umgerührt und immer wieder kommt das gleiche Ergebnis zustande: Ein mehr oder minder bekleideter Jüngling mit synthetischer Sinnlichkeit in einem oftmals ausdruckslosen Gesicht. Einheitsbrei für Einheitsgeschmack. Auffallend ist nur, dass der Kunde sich genau für diese Art von Cover entscheidet.
    Ich glaube nicht, dass dieses anspruchslose Denken für alle gilt.
    Warum macht ein Verleger nicht einmal den Versuch und bietet eine Reihe guter, niveauvoller Erotiktexte an, die sich hinter einem Cover verstecken, das völlig ohne Coverboy auskommt? Von mir aus ganz schwarz, oder rot, nur mit dem Titel bedruckt? Dann könnte sich der Kunde für den Inhalt entscheiden und nicht für das Model auf dem Cover.

  12. Ich glaube, Achim Albers und ich haben bei meinem Roman „Und möchte mit Fremden tanzen“ einen guten Kompromiß gefunden. Es ist zwar ein Junge drauf, und irgendwie weiß man bei dem Cover auch, daß es sich um einen Schwulenroman handelt, trotzdem finde ich das Bild geschmackvoll und keineswegs anzüglich.

    Außerdem geht es doch gar nicht so sehr darum, was „andere“ denken, wenn ich das Buch in der U-Bahn lese. Meine Güte, diese Leute sehe ich nie wieder. Viel wichtiger ist die Frage: Ziehe ich als Autor mit meinem Cover die richtige Leserschaft an? Auf meinem Buch wäre zu viel nackte Haut fehl am Platz gewesen, weil es kein Roman für Leser ist, die es deftig mögen und für deren Geschmack die Figuren gar nicht oft genug poppen können, sondern – und das nehme ich für mich in Anspruch – um ernstzunehmende Belletristik.

    Was die Reihe „Junge Liebe“ anbelangt, so hat sie ein anderes Selbstverständnis, und da entsteht durch die freizügigen Cover doch eine klare Einheit von Form und Inhalt. Ich meine das keineswegs wertend. Wer gerne Erotik-Romane liest, muß auch deren Cover ertragen. Ich kann auf dem Umschlag des Playboy kein Eichhörnchen abbilden, weil im Heft keine Eichhörnchen vorkommen. Andererseits hätte ich perösnlich auf meinen Büchern nackte Haut nicht so gern, weil nackte Haut – auch wenn sie auf etlichen Seiten eine Rolle spielt – nicht das Hauptanliegen meines Romans darstellt. So einfach ist das.

  13. – Vielleicht sollte man Bücher nach dem Inhalt beurteilen, und nicht nach dem Cover.
    – Vielleicht sollten die Kritiker auch bedenken, dass man Inhalte vermitteln kann, wenn man ein ansprechendes Cover gesaltet hat.
    – Vielleicht hat jemand, dem es peinlich ist, ein Buch in der Hand zu haben, auf dem ein Junge (!) oben ohne ist, auch ganz andere Probleme!

    Avchim Albers – Himmelstürmer Verlag –

  14. Andererseits taucht dann für mich auch die Frage auf, ob Buchcover und homoerotische Szenen die einzigen Qualitätsmerkmale schwuler Literatur sind. Ähem, oder auf der anderen Waagschale: Die depressiv, düstere Bauchnabelschau eines am Leben zerschellenden Menschen.

    Hier fechten Vertreter der literarischen Schickeria gegen Vertreter der Jünglingsbrigade (Ein bisschen blasen muss sein) einen Kampf um Sinn, Bedeutung und Verkaufszahlen. Zumindest ist dass mein ganz subjektiver Eindruck.

    Und – achja: Von einem schmucklosen Cover auf hoch literarischen Genuss zwischen den Buchdeckeln zu schließen ist ebenso vorurteilsbehaftet, wie von einem halbnackten oder anzüglich dreinblickenden Covermodel auf Schund- oder Einhandliteratur zu schließen.

  15. Ich glaube, die Autoren von einem Cover zu überzeugen, das dem Buch nach seinen Erfahrungen eine Chance auf dem Markt gibt und gleichzeitig den Vorstellungen des Autors entspricht, gehört zu den schwierigsten Aufgaben des Himmelstürmers, der er sich immer wieder neu stellt.
    Er gibt sich bei endlosen Diskussionen Mühe beim Spagat zwischen Ladenhütercover, das man wohl problemlos in der U-Bahn lesen kann und schillerndem Blickfang. Und das Ergebnis ist nicht immer zur Zufriedenheit des Autors, der natürlich seine ganz eigenen, nicht an Verkaufsträchtigkeit orientierten Vorstellungen hat.

    Ich weiß nicht, wieso man hier gegen Erfahrungswerte anrennt …? Die Tatsache, dass es funktioniert, verweist den „schwarzen Peter“ zurück an die Leser und Käufer, oder sehe ich das falsch?

    Außerdem, was ist verkehrt an attraktiven Jungs? Wenn die Vorurteile nun schon vor dem Lesen eines Buches beginnen, wo endet das? Das Fazit sollte gezogen werden, nachdem man es gelesen hat. Wenn dann die Enttäuschung, dass es doch nicht ausschließlich um Sex geht, nicht zu groß ist…

    Fest steht, dass sich der gerne zitierte Schund auch zwischen Bustauglichen Buchdeckeln befinden kann und ein sexy Knabe auf dem Cover kein Beweis für Einhandliteratur ist.

  16. Ich sehe das genau so wie die beiden letzten Autoren Peter Nathschläger und Andy Claus.
    Als Autor hat man bestimmte Vorstellungen von einem Cover. In meinem Buch „Eingelocht“ machte ich den Vorschlag, das Cover zu teilen, die obere Hälfte sollte in einem grünen Hintergrund erscheinen, der untere Teil in einem grauen. Begründung: im Buch treffen zwei Welten aufeinander, die des Golfs und die der Skater. Grün für Golfplätze, grau für Straßen und Bürgersteige. Ich fand die Idee toll. Und darauf sollten irgendwie Golfschläger, -bälle und Skateboards deponiert werden. Wie war mir allerdings noch nicht ganz klar. Der Himmelstürmerverlag lehnte diesen Vorschlag ab. Vielleicht zu dunkel, nicht die Leserschaft treffend und möglicherweise zu falschen Schlüssen führend. Im Nachherein gebe ich dem Verlag Recht.
    Wenn ich Verleger wäre, und auch nicht über einen Haufen Geld verfügte, dann würde ich darauf dringen, ein Cover zu wählen, das den Leser anspricht, damit er das ausliegende Buch in die Hand nimmt und herumblättert.
    Homosexuelle Verlage haben in der Regel kleine Auflagen. Nur, wenn man genügend Bücher verkauft und den Break-Even-Point mit dem Umsatz erreicht, kann auch der Verleger neu investieren und natürlich auch selbst leben.
    Was in diesem Zusammenhang auch zu bedenken ist, sind die Werbeeinsätze und Werbekosten. Ein kleiner Verlag ist hierin außerordentlich beschränkt. Er kann nicht einfach ganze oder halbe Seiten in Zeitungen kaufen und bewerben oder in die Regenbogenpresse. Eine beworbene Seite kostet oft mehr als 100 000 Euro. Wer soll das bezahlen? So erreichen die großen Verlage selbst den schlechtesten Bücher hohe Aufmerksamkeit und damit gewinnen sie mögliche Leser. Unsere Verlage haben diesen Hintergrund nicht. Wie also müssen sie an die Leser herankommen? Durch Inserate in eigenen Zeitschriften oder in kleinen Druckheften und durch den Handel. Aber da es nur wenige homosexuelle Buchläden gibt, ist ihr Einfluß auf den Verkauf begrenzt. Also kann und muss das Cover gerade bei ihnen dazu beitragen, Umsätze zu iniziieren.
    Dies muss auch das Anliegen des Autors sein. Denn wie sollte er sonst auf den Markt kommen?
    In der Serie „Junge Liebe“ hat der Himmelstürmer einen guten Weg beschritten. Die Cover sprechen viele Homosexuelle an, die nicht nur Bumsbücher suchen, aber für die auch Sexualität ein wichtiger Bestandteil ihres Daseins ist, und die Körper, ob bekleidet oder nicht, lassen darauf schließen, dass dieser nicht zu kurz kommt.

    Was hat mir Euer Schreiben bisher eingebracht? Eine Menge. Da ich viel lese, habe ich mir die Cover vieler Bücher, guter und schlechter Autoren vieler Verlage angesehen. Erstaunlich was ich zu Tage gefördert habe. Vielleicht darüber einmal mehr. Immerhin hat mich Eure Schreiberei ganz schön angeregt. Danke.

  17. Für mich sind die Buchcover bei der Auswahl eines Buches weniger wichtig. Kaufentscheidend ist für mich die Inhaltsangabe auf der Rückseite des Buches.
    Wenn ich mir in einem Buchladen ein Buch aus dem Regal nehme, schaue ich mir oft zuerst die Rückseite an und lese die Inhaltsangabe. Erst danach betrachte ich das Cover. Allerdings gibt es ja auch die Ausstellungstische, auf denen die Bücher liegend präsentiert werden. Dort ist der erste Anziehungspunkt natürlich das Cover. Wegen mir könnten dort alle Bücher auf dem ‚Bauch‘ liegen, damit ich gleich Zugriff auf die Inhaltsangabe habe. Ich will nicht sagen, dass das Cover keinerlei Einfluss auf mich hätte. Aber oft ist es mir eher ein Ärgernis. Meiner Einschätzung nach gibt es nämlich nur ganz wenige Bücher, bei denen Cover und Inhalt des Buches gut zusammenpassen.
    Das letzte Buch, bei dem ich dachte, dass Aufmachung und Inhalt gut zusammenpassen, war ‚Vom Winde verweht‘ und das hatte gar kein Cover mehr. Der Schutzumschlag dazu muss irgendwann Mal verloren gegangen sein. Es handelt sich um einen dicken, uralten Schinken mit wunderschönen, eingeprägten Mustern auf dem Buchrücken, absolut passend für dieses Werk. Ich habe das Buch für wenig Geld bei einem Internetauktionshaus ersteigert. Natürlich wusste ich schon vorher, dass ich mir ‚Vom Winde verweht‘ kaufen wollte. Insofern hatte die Aufmachung für mich keinen Einfluss darauf, welchen Titel ich mir kaufe. Aus einer Masse von etwa 50 Angeboten zum selben Titel habe ich mir aber das schönste Buch ausgesucht.

  18. Also gut, ich gebe auch noch mal meinen Senf ab.
    Als Leser betrachte ich ein Cover schon, allerdings ist es zweitrangig für meine Entscheidung, das Buch zu kaufen. Ich verhalte mich da wie Norma und gucke erst einmal auf die Rückseite, ob mich die Thematik interessiert. Wobei das bisweilen zu einem Ärgernis führen kann, wenn der halbe Roman schon verraten wird!
    Von daher habe ich als Schreiber dieser Zunft zumindest darauf geachtet, dass beim Klappentext nicht zu viel verraten wird.
    Auf die Cover hatte ich – leider! – keinen Einfluss! Band 1 der Trilogie haben Verleger Achim und ich noch gemeinsam herausgesucht (es hat ihm wahrscheinlich graue Haare eingebracht, weil ich nur am Nörgeln war), bei Band 2 und 3 hatte ich nur spärliche Auswahl und ehrlich gesagt: der Cover-Jüngling machte mich nicht wirklich glücklich. Andere Vorschläge wurden mit dem Totschlagsargument schlechthin abgewiesen: Es verkauft sich nicht. Nackte Haut muss sein! Okay, das ist vermutlich die erlebte Realität und die Erfahrung des Verlegers.
    Um so erfreulicher, hier eine Diskussion vorzufinden, in der offenbar intelligente Menschen zu Wort kommen und die genau so angenervt sind von dem Schwulen-Cover-Einheitsbrei, der für mich signalisiert: Alle Schwulen sind jung, hübsch, glatt, durchtrainiert und sowieso permanent geil! Es gibt keine Mittvierziger mit Bauchansatz und Bart (man höre und staune, die gibt es doch!), die im Übrigen auch Spaß haben können!
    Ich kann verstehen, dass man solche Cover einschlägt. Vielleicht wäre es noch mal ein echter Verkaufsschlager, wenn wir Buch-Hüllen auf den Markt bringen, die das anstößige Cover verdecken. Passend für jede Buchgröße. Schlicht einfarbig gehalten, mit irreführenden Titeln wie “ Proklamation der Progenese“ (für die Reihe „Junge Liebe“) oder „Similia similibus curantur“ (anwendbar für jegliche Gay-Literatur). Dann darf man auch in der U-Bahn den größten (und unterhaltsamsten!) Schund lesen!

  19. Wahrscheinlich habt Ihr, die Leser, schon genug in den Zeilen
    herumgewühlt, auch nachgedacht und Euch geäußert oder auch nicht. Aber Ihr habt Eure Standpunkte. So könnte mein Beitrag überflüssig sein. Nichts desto trotz: Ihr solltet mich ertragen, manchmal habe ich einen Geistesblitz. Selten allerdings; Seltenheit, das ist mein Kreuz.

    Geschriebenes hat viele Perspektiven. Und ganz sicher sind sie oft so konträr wie Katz und Maus.

    Der Verleger ist der Fachmann für den Absatz und außerdem der Investor. Sollte er jedenfalls sein. Und da dem so ist,davon bin ich jedenfalls fest überzeugt, muss seine Entscheidung für dieses oder jenes Cover Vorrang haben. Wenn er meint, dass der ausgewählte Umschlag verkaufsfördernd ist, dann muss er ihn endgültig umsetzen. Absatz und Umsatz stehen in seinem Focus, und alle, die am Buch beteiligt sind, profitieren davon. Auch wenn das Cover dem Autor nur wenig passt, darauf kommt es nur zweitrangig an.
    Wir Autoren sind natürlich eitel. Viele von uns möchten nicht nur einen aussagefähigen Titel, sondern eine Grafik, die kunstvoll, klug und einprägsam erahnen lässt, was man der Welt zu sagen hat. Das ist gut und schön, wenn man Dieter Bohlen heißt – auch nichts zu sagen hat – oder Kanzler war oder nur ein weltoffenes Luder. Wenn man sein Dasein namenlos – für Leser bitte – fristet und sich mit Inhalt und Sprache abgemüht, wirklich ein gutes Buch auf die Beine gestellt hat, nützt es gar nichts, wenn man es irgendwo in den Laden packt, grau der Einband, leblos die Schrift und unmerkliches Outfit. Kein Mensch greift nach ihm. Das ist so. Also her mit einem Cover, das das Werk in die Hand des Lesers befördert, ob aus Neugier, ob zufällig, ob gezielt, egal. Wer nun als Autor auserwählt wurde, dass seine Seiten im Fernsehen vorgestellt werden, nun der hat eben Glück gehabt, dann läuft jedes Buch. Selbst eben schlechte mit großem Namen, mit und ohne grafisch gestaltete, aufregende Cover.

    Was nun den Leser angeht, den habe ich bereits erwähnt. Je nachdem, was er schätzt, lässt er sich durch ein Cover nicht aus der Fassung bringen oder jippelt geradezu danach, eben dieses und kein anderes Buch zu lesen. Der Text hinten oder Klappentexte, bitte nicht falsch verstehen, haben für manchen Leser Bedeutung und damit ihre Berechtigung. Doch ehrlich: es ist und bleibt eine Kurzinformation. Erkenntnisse hieraus über das Buch zu gewinnen: Fehlanzeige.

    Man sollte drin blättern. Und da sind wir wieder beim Cover. Man blättert im Buch, wenn das Cover, manchmal allerdings auch der Titel, dazu herausfordern. Oder eben von bekannten Autoren.

    Nun noch zum obszönen Buchdeckel.

    Ein Knabe mit freiem Oberkörper oder in Badehosen zählt nicht dazu. Wenn das Bild Sex ausstrahlt, wer ist eigentlich dagegen? Es muss nicht gleich ein Akt sein, der auf das Papier gezaubert wird oder die satte Männlichkeit.

    Das Angebot an homosexuellen Büchern ist breit. Und die Bücher, die reine Lust vermitteln, gehören dazu. Anrüchige Cover gehören zu ihrem Outfit.

    Nicht aufregen darüber! Eben nicht kaufen, wenns nicht passt. Jeder ist sein eigener Herr oder seines Glückes Schmied, sagt man doch. Andererseits, wer Spaß daran hat, kommt gleich zu seinem Recht. Ist das so verabscheuungswürdig?

    Alles Gute. Ich schreibe BWL-Bücher u.a. Das sind vielleicht miese Buchdeckel. Warum wirds trotzdem gekauft? Weil für sie einzig und allein der Inhalt und Didaktik zählen und weil Schüler und Studenten sie kaufen müssen bzw.die Werke vom Prof. vorgeschlagen werden. Wer sich so ein Buch in der Buchhandlung ansieht, will nur einen Zweck erfüllen, es zu prüfen, ob es für Ausbildung oder Weiterbildung geeignet ist. Aufs Cover kommts nicht an.

    Tjüs. Hoffentlich wars ein Geistesblitz. Wenn nicht, zurücklesen, um zu vergessen. Alles klar? J.(R) Tiedtke

  20. Jetzt muß ich mich doch noch mal zu Wort melden.

    Es kommt natürlich nicht nur auf den nackten Oberkörper an, sondern auch WIE dieser fotografiert ist. Ein halbbekleideter Junge, der verträumt auf einem Bootssteg sitzt, ist was anderes als ein halbbekleideter Junge, der eingeölt, von Scheinwerfern angestrahlt „sich dem Leser anbietet“ und damit genau jenen Eindruck von Rotlicht erweckt, den ich als Autor mit meinen Büchern inhaltlich nicht in Einklang bringen kann.

  21. Ist nicht nur bei den Büchern ein Problem, sondern ein generelles. Wobei es mich bei Büchern am meisten gestört hat. Inzwischen Lese ich vor allem Sachbücher, gehöre also nicht zum direkten Kundenkreis.

    Wenn das Cover nicht dem Inhalt entspricht, dann bin ich enttäuscht und wenn der Inhalt nicht ganz supergut ist, dann lasse ich diese Art von Büchern.

    Was mir noch auffällt sind es meistens nackte Männer alleine. Paare sieht man sehr selten. Vielleicht so etwas, was den Charme der Schlussszene von „Beautiful Thing“ wiedergibt.

    Und es stimmt, es ist nicht nur die Nacktheit, sondern auch wie posiert wird. Es könnte besser, Abwechslungsreicher sein. In den angegebenen Covern im Beitrag würde ich von den beiden rechts sehr viel erwarten. Die links sind besser, aber ich kenn den Inhalt nicht, ob sie dazupassen.

    Ich bekomme die ganze Thematik dann zB in der Wikipedia zurück. (siehe Link im Namen) Schwul = Sexualpraktik = Bett. Ich habe nichts gegen Sex, ich rede auch recht offen darüber, aber ich habe emotional auch Beziehung und Partnerschaft. Diese Cover auf jedem Buch, egal ob sie passen oder nicht, fördern dieses Image.

  22. Hallo Leute,

    oh Mann ich bin ja richtig spät dran hier ^^ naja ok was solls, ich möchte halt meine Meinung zu dem ganzen auch noch kund geben und entschuldige mich gleich noch dazu für Rechtschreib- oder sonstwasfür Fehler.

    Ich lese gerne schwule Literatur. Bin 22 Jahre alt also als das hier anfing war ich 20. Wir haben hier die verschiedensten Meinungen zu lesen bekommen und mich wundert doch schon die eine oder andere Stellungnahme. Ersteinmal generell: Was hat der eine oder andere eigentlich gegen ein nettes Modell auf dem Cover? Ich hatte das Vergnügen zwei Covermodelle kennenzulernen und muss sagen ich bin begeistert 😉

    Gerade die Serie Junge Liebe von Himmelstürmer finde ich super. Ich lese sie sehr gerne, manche, sicher von einigen von euch als einfach bezeichnete Bücher, wie Der Wunschbrunnen oder Landliebe- habe ich bereits zwischen 9 und 10 mal gelesen und ich tu es immer wieder gerne. Sie lesen sich so himmlich leicht das man in dieser Welt zu träumen vermag, aber das ist hier nicht Thema. Hier geht es um Covergestaltung. Nun Stimmt denn etwas am Cover von sagen wir Eric-Aus dem Leben eines Miststücks, nicht? Es ist ein Gesicht zu sehen, ein alles andere als hässliches Gesicht und ich würde sagen es passt, ich habs nicht gelesen das vorneweg aber das Cover zeigt mir einen jungen und niedlichen Typen im weiteren Verlauf des Buches stell ich mir vor, das ist Eric und ich für meinen Teil denke das ist das was entscheidend ist. Sie machen das Cover aber ihr entscheidet was ihr damit anfangt.
    Die Knaben oder Heimliche Freundschaften, beides Bücher die sich in meinem Besitz befinden und die ich gelesen habe, die Cover stellen für mich die Protagonisten dar. Nichts anderes, ich gebe zu als typisch Schwanzgesteuerter, schau ich mir in der Buchhandlung die Bücher mit dem Cover an und les den Klappentext aber ich kaufe sie nicht aufgrund des Covers, ich kaufe Bücher immernoch um sie zu lesen und nicht um mir darauf einen runterzuholen.

    Wenn der Fall eintritt das wir ein Cover für schlecht halten, was ist dafür der Grund? Mir würden zwei einfallen:

    1. Das Cover ist echt sauschlecht.

    2. Wir können keinen Bezug vom Cover aufs Buch schließen.

    Wir denken automatisch immer Nummer 1, ist die Variante die vorliegt. Niemand vermutet das wir einfach nicht die Fantasie des Gestalters, des Autors oder des Verlegers verstehen.

    z.B. die Knaben, man sieht es ja oben abgebildet, findet im ganzen Buch kein Gespräch zwischen zwei „Knaben“ statt, so das man das Cover für unglaubwürdig halten kann?
    So wenn also die Szenerie erklärbar ist, was ist es dann was stört? Achja die Knaben selbst sind es, ok HAND HOCH, wer glaubt das sich ein Buch mit zwei Knaben auf dem Cover besser verkauft wenn die knaben sagen wir beleibter, verpickelt und mit hornbrille auf der nase? Sind wir mal ehrlich wir achten alle auf Covers, auf schöne Covers. Der Mensch sehnt sich von Natur aus nach dem Schönen. Er wird also nach dem Buch greifen, wenns Inhaltlich ncihts für ihn ist wird er es zurück stellen, aber in dem Fall geht es darum das ein Kunde es in die Hand nimmt und dem Buch eine Chance gibt.

    Ein anderes Argument: Wir sind im Bilde, Bücher verkaufen sich zusehens schlechter, das ist kein Geheimnis. Man muss den Markt erweitern. Kunden locken die vorher nicht so sehr auf dem Spektrum von Büchern fixiert waren. Die junge Klientel ist gefragt. Was sind junge Männer, besonders junge schwule Männer, oft (nicht immer)? OBERFLÄCHLICH und ich glaube das erklärt es dann auch schon.

    Zum Schluß muss ich mich aber doch noch wundern, ich fahre in U-Bahn, Bus, S-Bahn oder sitze im Park und lese mein Buch mit nem hübschen halbnackten Typen auf dem Cover, aber mich schaut niemand auch nur annährnd feindseelig oder komisch an.

    Ich möchte nicht beleidigend sein, aber schon einmal drüber nachgedacht das es auch einfach nicht am Buch liegen könnte? Vielleicht auch nicht an Ihnen, Herr Schock. Vielleicht haben sie einen ungünstigen Platz erwischt oder was weis ich.

    Ich möchte das ganze auch nicht noch weiter ausführen, ich wollte nur einmal meine Meinung zum Ausdruck bringen.

    Liebe Grüße

    Nick

  23. Hallo, komm zwar ein bisschen spät, aber besser jetzt als nie 🙂

    Die Cover vom Himmelstürmer und Co. sind zu 95 % grausam. Himmelstürmer nimmt immer die rasierten, meist nicht einmal schöne Jungs. Gibt echt nur wenige Ausnahmen wo der Inhalt dann auch zum Cover passt, wie zum Beispiel Engelsgesang oder das bisher beste Secret Love, das im Gegenteil zu den meist anderen kaum Fehler aufweist. Beide Bücher zeigen auch keine nackte Haut, was Mal eine richtige Erfrischung ist!

    Was viele nicht wissen ist, dass Himmelstürmer geizig und Männerschwarm bekloppt ist. Achim speist seine Autoren mit 0,50 Cent pro Buch ab und der Joachim ist arrogant, eingebildet und hochnäsig bis zum geht nicht mehr. Wenn dem etwas nicht passt, dann geht der sofort auf die Barrikaden.

    Aber abgesehen von der Abzocke und der Arroganz, muss man denen eines lassen. Sie wissen beide was schlechte Literatur ist, mit ein paar Ausnahmen, können beide dank ihrer überteuerten Bücher super leben, während die Autorinnen und Autoren dumm aus der Wäsche gucken. Die sollten eines bedenken: ohne Autoren wären die gar nichts.

    Vielleicht sollten die Mal einen Grafiker einstellen oder auch Mal einen Lektoren. Nicht nur Geld sparen und Müll raus bringen sondern auch Mal was investieren und Leser glücklich machen.
    Meine Meinung.

  24. Es wundert mich, dass eine uralte Diskussion über mehr oder weniger gelungene Covergestaltung hier zu einer völlig weltfremden und in der Sache auch noch völlig unterschiedlichen Generalabrechnungen mit zwei Verlagen führt. Spricht hier eine enttäuschte Autorenseele, die mit ihren Schreibversuchen bei beiden abgeblitzt ist? Fragt einer der Verleger, der sich nicht hinter einem anonymen Alias zu verstecken braucht und mit seiner Reaktion auf „Manu“ auch ein bisschen spät dran ist. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert